Der richtige Rasenschnitt hängt (wie alles im Garten) vom örtlichen Klima ab.
Das Klima bestimmt den Wuchs aller Pflanzen – z.B. ist der Frühling in manchen Gegenden schon sehr früh im Garten angekommen, in manchen Höhenlagen ist im Mai noch nichts gewachsen.
Falls jemand behauptet „Jetzt“ sei die richtige Zeit zum Rasenschneiden oder Düngen oder sonstige Gartenarbeit, bin ich grundsätzlich sehr skeptisch – meistens ist die Aussage falsch (Wenn auch oft gut gemeint).
Grundsätzlich wächst Rasen erst richtig bei einer Boden-Temperatur über 10 Grad. Ab dieser Temperatur nimmt das Gras das Wasser und erst recht die Nährstoffe im Boden richtig auf und verarbeitet es im grünen „Laub“. Es bringt nichts, den Rasenmäher anzuwerfen, bevor der Rasen nicht größer als 10 cm ist, außer man will mit dem Schnittgut-Sammler das Herbstlaub vorher aufsammeln.
Bei uns (Königsbrunn) sind es oft die sogenannten Eisheiligen (um den 15. Mai) die den Startschuss zur Rasenpflege geben.
Aber wie schneide ich den Rasen? Das hängt auch von Klima ab, ist doch klar. Hier im südlichen Bayern kann ich sagen, ist die 10/6 Regel wohl das Beste – bedeutet:
Wenn der Rasen ca. 10 cm hoch ist, dann schneide auf 6 cm runter.
Und in unserem Klima ist das alle 14 Tage soweit. Das ist ein Richtwert, denn so genau lässt sich ein Rasenmäher nicht einstellen. Bei den meisten Rasenmähern ist es sowieso die Höchsteinstellung.
Warum nicht weniger? Dafür gibt es viele Gründe.
- Vielfalt: Im Rasen sind viele verschiedene Grassorten vorhanden. Die eine Sorte verträgt kurzen Schnitt, die andere Sorte verschwindet bei zu kurzen Schnitt. Jetzt sind es aber die letzteren längeren Rasengräser, welche die widerstandsfähigen und tiefwurzelden wichtigen Gräser sind.
- „Un“-Wildkräuter: Unkräuter behaupten sich am besten bei den kurz wachsenden, flachwurzelnden Rasengräsern. Viele blühende Wildkräuter kommen bei höherem Rasen erst gar nicht zum Aussamen.
- Dünger: Man kann sich fast das Rasendüngen sparen, da durch den größeren Anteil an durchfallenden Schnittgut-Schnipsel immer wieder Stickstoff (N) an den Rasen zurückgegeben wird.
Übrigens: Wer einmal im Jahr (Juli/August) nach 7 Tagen mäht und das kurze Schnittgut liegen lässt, kann sich das Rasendüngen eigentlich ganz sparen.
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